Fraport-Hauptversammlung: Vorstand und Aufsichtsrat berichten Aktionärinnen und Aktionären heute erstmals rein virtuell

Aktionäre haben 51 Fragen eingereicht / Aussetzung der Dividende vorgeschlagen /
Karlheinz Weimar legt Aufsichtsratsvorsitz nieder / Finanzminister Michael
Boddenberg steht zur Wahl in den Aufsichtsrat / Neues Vorstandsvergütungssystem
steht zur Abstimmung

Heute um 10.00 Uhr hat die ordentliche Hauptversammlung der Fraport AG begonnen, die aufgrund der COVID-19-Pandemie erstmalig rein virtuell durchgeführt wird. Am Live-Stream nehmen persönlich der Aufsichtsratsvorsitzende Karlheinz Weimar und der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Schulte teil. Insgesamt wurden 51 Fragen durch die Aktionäre eingereicht. Diese werden im Laufe der Hauptversammlung beantwortet. Aktionäre und ihre Bevollmächtigten können über das HV-Portal unter www.hauptversammlung.fraport.de ihre Rechte wahrnehmen.

In seiner Rede nimmt Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte insbesondere die aktuelle Situation in den Blick: „Wir befinden uns mitten in der tiefsten Krise der modernen Luftfahrt. Seit Anfang März haben die Reiserestriktionen im Zuge der COVID-19-Pandemie weltweit gravierend zugenommen. Im gesamten Monat April haben wir rund 188.000 Passagiere gezählt. Das ist weniger, als wir im vergangenen Jahr an einem durchschnittlichen Tag hatten.“ Auch an den internationalen Standorten ist der Luftverkehr weitgehend zum Erliegen gekommen.

Schulte: „Wir haben frühzeitig auf diesen Einbruch der Verkehrszahlen reagiert und umfassende Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet. Trotzdem erzielen wir derzeit monatlich einen negativen freien Cash Flow von rund 155  Millionen Euro. Trotz dieser massiven Mittelabflüsse verfügt Fraport über eine ausreichende Liquidität, um die aktuelle Situation noch über viele Monate durchzustehen.“

Bilanzgewinn für Geschäftsjahr 2019 soll in die Gewinnrücklage einfließen

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung trotz des erfolgreichen Geschäftsjahres 2019, die Dividende für das abgelaufene Jahr nicht auszuzahlen. Der Bilanzgewinn soll stattdessen in die Gewinnrücklage einfließen und die Eigenkapitalbasis stärken. Angesichts eines erwarteten negativen Konzern-Ergebnisses für das laufende Geschäftsjahr wird der Vorstand dem Aufsichtsrat und der kommenden Hauptversammlung ebenfalls vorschlagen, keine Dividende für das Jahr 2020 auszuschütten.

Finanzminister Michael Boddenberg steht zur Wahl in den Aufsichtsrat

Mit Beendigung der heutigen Hauptversammlung legt der Aufsichtsratsvorsitzende Karlheinz Weimar sein Mandat nach mehr als 16jähriger Tätigkeit nieder. Zur Wahl in den Aufsichtsrat steht Michael Boddenberg, Hessischer Minister der Finanzen. Er soll im Falle seiner Wahl in den Aufsichtsrat auch als Kandidat für den Aufsichtsratsvorsitz vorgeschlagen werden.

Vorstandsvergütungssystem soll angepasst werden

Die Tagesordnung der heutigen Hauptversammlung beinhaltet neben der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns und die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats auch die Abstimmung über ein neues Vergütungssystem für den Vorstand. Fraport setzt damit frühzeitig die gesetzlichen Vorgaben aus der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex und dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrichtlinie (ARUG II) um. Das neue Vergütungssystem ist wertgleich zum bisherigen, durch eine geringere Anzahl an Vergütungselementen jedoch einfacher und transparenter gestaltet.

Ausblick bleibt unsicher

Aufgrund der nach wie vor großen Unwägbarkeiten in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie kann das Unternehmen derzeit keine konkrete Prognose abgeben. Fraport erwartet weiterhin, dass die Verkehrsentwicklung in Frankfurt stark negativ sein wird. Dieser Entwicklung entsprechend rechnet der Vorstand damit, dass sich auch alle finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr 2019 deutlich negativ entwickeln werden. Insgesamt rechnet Fraport mit einem stark rückläufigen Konzern-EBITDA und -EBIT. Das Konzern-Ergebnis wird im negativen Bereich erwartet.

Schulte: „Auch der mittel- und langfristige Ausblick ist nach wie vor sehr unsicher. Aktuell gehen wir davon aus, dass wir auch in den Jahren 2022/2023 noch deutlich unter den bisherigen Höchstwerten beim Passagieraufkommen liegen werden. Ein Rückgang von etwa 15 bis 20  Prozent gegenüber dem Wert von 2019 mit rund 70,6 Millionen Passagieren in Frankfurt erscheint uns derzeit realistisch. Darauf richten wir Ihr Unternehmen und den Frankfurter Flughafen aus.“

Weitere Informationen zur diesjährigen  Hauptversammlung  sowie  druckfähiges Bildmaterial finden Sie auf der Fraport-Website.

  

  

Pressekontakt

Bildmaterial in druckfähiger Qualität steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung